Medienmitteilung: Ein neuer Schädling für Schweizer Rübenbauern

Der Rüsselkäfer Lixus juncii hat nun auch in der Schweiz die Zuckerrüben befallen. Die Larve dieses Schädlings, der 2019 erstmals am Genfersee beobachtet wurde, gräbt beeindruckende Gänge, die Fäulnisprozesse eröffnen, und damit die Ernte gefährden. Der Befall erstreckt sich über ein Gebiet von Solothurn bis Genf. Die am stärksten betroffenen Gebiete finden sich um den Jurasüdfuss und die «La Côte». Vertreter des Schweizerischen Verbandes der Zuckerrübenpflanzer (SVZ), der Schweizer Zucker AG, der Transbett AG, der Schweizerischen Fachstelle für Zuckerrübenanbau (SFZ) sowie der Waadtländer Pflanzenschutzstation haben kürzlich an einem Treffen die Situation beurteilt. Zahlreiche Gespräche sollen so schnell wie möglich Antworten und Lösungen finden.


Betroffene Gebiete und Schäden

Besonders betroffen sind leichte, flachgründige Böden mit einem ausgeprägten Wasserdefizit über mehrere Monate. Aufgrund ihres geologischen und topografischen Profils sind die Regionen «Pied-du-Jura» und «La Côte» sehr stark betroffen sind. Der Schädling befindet sich jedoch am Ende seines Lebenszyklus und die durch die Larven verursachten Schäden werden nicht weiter zunehmen. Es besteht nun die Gefahr, dass die Gänge als Eintrittspforte für verschiedene Pilze oder Bakterien dienen, die eine Wurzelfäule verursachen könnten.


Ernte 2023

Die Hauptbefürchtung der Branche ist, dass die stark befallenen Parzellen, wo die Fäulnis begonnen hat, nicht geerntet werden können. Zurzeit geht die Schweizer Zucker AG jedoch davon aus, dass sie den grössten Teil der vom Schädling befallenen Rüben verwerten kann. Es müssen daher keine vorgängigen Massnahmen zur Vernichtung der Kultur getroffen werden. Die Veränderung der Situation innerhalb der Parzellen wird von den Fachstellen weiter beobachtet. Die Schweizer Zucker AG wird sich zudem mit den Transportorganisationen austauschen, um den Transport dieser Rüben zu Beginn der Kampagne bestmöglich zu organisieren.

Kampf gegen den Rüsselkäfer

Die Fachstelle für Zuckerrübenbau tauscht sich weiter intensiv mit Zuckerrübenforschungsinstituten und Saatgutzüchtern aus, die sich mit diesem Schädling auskennen. Die Branche soll dann mit den Behörden und anderen Forschungsinstituten diskutieren, welche technischen Lösungen in der Schweiz für die Zukunft denkbar sind.

 

Zusätzliche Informationen

Basile Cornamusaz, Schweizerische Fachstelle für Zuckerrübenbau             
Telefon 021 557 99 09

Martin Flury, Schweizerischer Verband der Zuckerrübenpflanzer  
Telefon 079 720 89 51

Guido Stäger, Schweizer Zucker AG
Telefon 032 391 62 37

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