Bäuerinnen und Bauern denken unternehmerisch und versuchen, ihr Land wirtschaftlich optimal zu nutzen. Wichtig ist, sich dabei auf aktuelle Zahlen zu stützen. Und diese sprechen im Moment für die Zuckerrübe. Ihr Preis ist hat sich seit 2019 laufend erhöht – und wird sich noch weiter steigern: Mit der Preiserhöhung für 2023 um 8 Franken ergibt sich ein Plus von über 20 Prozent in nur zwei Jahren. Dafür sorgen ein knappes Angebot und die Swissness-Richtlinie: Sie verpflichtet die Lebensmittelindustrie dazu, für Schweizer Produkte Schweizer Zucker zu verwenden.
Hoher Deckungsbeitrag
Aber nicht nur der Preis stimmt bei der Zuckerrübe: Auch der Deckungsbeitrag ist höher als jener von Getreide, Mais und Ölsaaten. Dazu tragen auch Vergütungen des Bundes bei, unter anderem der Einzelkulturbeitrag von CHF 2'100.–, Beiträge für den Verzicht auf Fungizide und Insektizide von CHF 800.– sowie für den reduzierten Herbizideinsatz von CHF 250.– (ab 2023), jeweils pro Hektar. Ein weiteres Zückerchen bringt die Produktion nach Bio- und IP-SUISSE-Richtlinien, die zusätzlich mit CHF 200.– pro Hektar gefördert wird.
Abnahmegarantie
Vorbei sind die Zeiten, in denen Landwirte sich um knappe Kontingente bewerben mussten: Heute garantiert der Markt eine Abnahme bis zur letzten Rübe. Das schafft Planungssicherheit und mindert das unternehmerische Risiko. A propos Risiko: Kalkuliert man die Vergütungen des Bundes mit ein, wäre selbst bei einem unwahrscheinlichen Totalausfall der Ernte kein Verlust zu erwarten.
Die Zusammenarbeit mit den Zuckerfabriken bringt noch zwei weitere Vorzüge: ein Vorkaufsrecht für die als Viehfutter begehrten Rübenschnitzel sowie für Kalk als Dünger. Beide Rohstoffe fallen bei der Zuckerraffinierung an.
Einfacher Anbau
In der Schweiz herrscht ein optimales Klima für den Rübenanbau, was – auch im Vergleich zum Ausland – hohe Erträge ermöglicht. Der Arbeitsaufwand ist überschaubar, insbesondere dank neuen, resistenteren Sorten und dem Anbausystem Conviso Smart, die Einsteigern schnelle Erfolge ermöglichen. Auch in Sachen Fruchtfolge bietet die Zuckerrübe interessante Eigenschaften: Ihre Wurzeln dringen bis in tiefe Bodenschichten vor, lockern diese und decken den Wasserbedarf der Pflanze. Die Zuckerrübe ist zudem eine optimale Vorfrucht für Kartoffeln, da sie ca. 300 Kilo Kaliumoxid pro Hektar in den Boden einbringt.
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Gute Unterstützung
Nach ihren Erfahrungen gefragt, loben Rübenproduzenten die überdurchschnittliche Unterstützung: Die Schweizer Fachstelle für Zuckerrübenanbau berät zu Fragen des Anbaus und informiert via Newsletter, falls Krankheiten oder Schädlinge auftauchen. Die App BetaSwiss liefert Infos zum Rübenanbau per Push-Nachricht aufs Smartphone, und auf dem Pflanzerportal von Schweizer Zucker finden Produzenten alle ihre Daten und Verträge.
Die Zuckerproduktion ist in der Schweiz rund 30 Prozent nachhaltiger als in der EU. Mit dem Rübenanbau leisten Produzenten einen wichtigen Beitrag zu einem nachhaltigeren Zucker und zu einer besseren Ökobilanz. Kurz: Rübenanbau in der Schweiz ist nicht nur gut für die bäuerliche Wirtschaft, sondern fürs ganze Land.
«Zuckerrüben faszinieren mich, weil sie wahrscheinlich die produktivste Ackerkultur sind.»